Wolfs-Sichtung am Vereinsgewässer des ASV

Wolfs-Sichtung am Vereinsgewässer des ASV

Wolfs-Sichtung am Vereinsgewässer des ASV

- Mehrere ungebetene Gäste an der Breitenbachtalsperre

Jetzt ist es gewiss, der vom Vereinsvorsitzende Burkhard Ullrich aufgefundene Riss und die Kotspuren, deuten auf einen neuen Gast an der Breitenbachtalsperre hin.

Alle Zeichen stehen auf Wolf, denn der Wolf wird als Wildtier in Deutschland zunehmend wieder heimisch. In Rheinland-Pfalz wurden im vergangenen Jahr mehrere Wölfe gesichtet, darunter auch eine Wolfsfamilie im Westerwald. Das hat die Auswertung mehrere Fotos ergeben, die dem Umweltministerium nun vorliegt. Dabei handelt es sich unter anderen um einen Fotonachweis eines Wolfes bei Elmstein im Landkreis Bad Dürkheim sowie um eine Aufnahme aus dem Landkreis Neuwied, die eine Wölfin mit fünf Jungen zeigt. Die Auswertung eines Nachweises bei einem Autounfall im Westerwald steht noch aus. Das angefahrene Tier konnte nicht aufgefunden werden, Haarproben wurden sichergestellt und sind beim Senckenberg-Institut in der Analyse.

Jetzt gibt es einen aktuellen Bildnachweis aus der Gemarkung Waigandshain, die einen Wolf an unserem Vereinsgewässer zeigt, der sich an den, von PBs Geburtstagspizzen verendeten, Leder- und Spiegelkarpfen, gütlich tut. In einer eilig herbeigerufenen Vorstandssitzung (Videokonferenz) bekam der 2. Vorsitzende Lutz Peter den Auftrag des Gesamtvorstandes Kontakt mit dem Umweltministerium aufzunehmen und anzufragen, ob man den Wolf nicht fangen und zur Kormoranjagd einsetzen könne. Nur die beiden Hüttenwarte waren für einfangen, mit Steinen beschweren und versenken.

In den Landkreisen Altenkirchen und Neuwied geht man weiterhin von zwei sesshaften Fähen aus - den beiden einzigen Wölfen, die in Rheinland-Pfalz resistent sind. Ob es sich bei dem Muttertier der Wolfsfamilie um eine der beiden Wölfinnen handelt, kann anhand des Bildmaterials nicht ermittelt werden. Um ein Individuum zweifelsfrei zu identifizieren, ist eine DNA-Analyse notwendig, wofür Speichel- oder Kotspuren oder das Tier selbst (z. B. bei Autounfällen) gefunden werden müssen.

Die Bilder sind im Spätsommer/Früherbst bzw. Ende Dezember entstanden. Die Bestätigung kann erst jetzt ausgesprochen werden, da die Bilder nicht sofort von den Urhebern übermittelt wurden.

Dort, wo Sichtungen von Wölfen gemeldet werden, werden von den Großkarnivoren-Beauftragten Wildtierkameras installiert, um weiteres Bildmaterial zu erhalten. So auch an der Breitenbachtalsperre. Ausschlaggebend waren dort Wolfssichtungen, die von Schwarzanglern und Fischwilddieben gemacht worden waren. Dieses Klientel hatte sich beim Vereinsvorstand des ASV darüber beschwert, dass der Wolf sie ständig beim Schwarzangeln störe und es auf ihren Fang abgesehen hatte.

Für Rheinland-Pfalz gilt somit: Nach wie vor sind zwei Wolfsfähen im Westerwald als "resident" bestätigt (GW 914f, Landkreis Neuwied, und GW1072f, Landkreis Altenkirchen). Um weitere Tiere als sesshaft einzuordnen, ist ein (genetischer) Nachweis desselben Individuums in derselben Gegend im Abstand von mindestens sechs Monaten erforderlich.

Weitere Wölfe haben sich zumindest zeitweise in Rheinland-Pfalz aufgehalten: Zehn Individuen wurden seit 2012 mittels eines DNA-Nachweises bestätigt, darüber hinaus bis zu zehn Tiere mit einem gesicherten Fotonachweis. Da man anhand von Fotos nicht auf ein Individuum schließen kann, kann man nicht gesichert sagen, ob es sich bei den fotografierten Tieren auch um jene handelt, deren Genmaterial man analysiert hat.

Rückkehrer Wolf

Die streng geschützte Art Wolf breitet sich in Europa auf natürliche Art und Weise wieder aus. Bei der Suche nach einem neuen Revier kann ein Wolf bis zu tausend Kilometer weit wandern. Nachdem er von Polen nach Deutschland eingewandert ist und sich von Sachsen weiter ausbreitet, besteht zusätzlich die Möglichkeit seiner Rückkehr von Italien über Frankreich nach Rheinland-Pfalz.

So ist er jetzt an unserem Vereinsgewässer gelandet und wenn er schon Rotkäppchen nicht fressen kann, dann soll er wenigstens die Fischwilddiebe und Schwarzangler fressen :-))

Euer Rolf

April, April

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