Der Biber ist weg!
Der Biber ist weg!
Mit einem Großaufgebot von unfreiwilligen Naturschützern wurde das Vereinsgewässer am letzten Wochenende akribisch abgesucht, aber vom Waigandshainer Biber keine Spur. Unserer 1. Gewässerwart Daniel K. kann sich auf das urplötzliche Verschwinden des Bibers keinen Reim machen.
Da Biber sich im Wasser am sichersten fühlen, entfernen sie sich selten weiter als 10-20 Meter vom Ufer. In diesem schmalen Bereich finden sich daher die meisten Nagespuren. Auch liegen die Nahrungsplätze - vor allem im Winter - häufig in der Nähe vom Bau. Denn der Transport von Ästen im Wasser ist kräftezehrend. Er wird meist bei besonders beliebten Baumarten in Kauf genommen.
Spaziergänger berichteten, den Biber früh morgens am Damm bei seinen Fallplätzen gesehen zu haben. Man unterscheidet dabei zwischen Fällplätzen, an denen die Gehölze gefällt werden, und den Fraßplätzen, meist ruhige und geschützte Stellen am Ufer, wo die Zweige sorgfältig abgenagt und verspeist werden.
Der Waigandshainer Biber hatte sich im Herbst einen Wintervorrat in Form eines Nahrungsfloßes angelegt, das sich in unmittelbarer Nähe an seinem Bau im Wasserbefand. So konnte er es auch bei geschlossener Eisdecke erreichen. Das Nahrungsfloß bestand aus gestapelten Ästen und Zweigen bevorzugter Baumarten.
Die Ausbreitung der Biber in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass sie sehr flexibel sind, was ihren Lebensraum angeht. Allein die Grundbedürfnisse von Wasser und Nahrung müssen erfüllt sein. Ihr Wirkungsgrad begrenzt sich somit keineswegs nur auf die Auen. Wie kaum ein anderes Tier ist der Biber in der Lage, seine Umgebung nach seinen Bedürfnissen selbst zu gestalten. Durch diese Veränderungen bietet er nicht nur sich selbst, sondern auch vielen anderen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum.
Der Biber ist dämmerungs- und nachtaktiv. Er kommt erst in der Abenddämmerung aus seinem Bau.
Nachdem er seinen Hunger gestillt hat, kontrolliert er Dämme, Bau und Reviergrenzen, pflegt sein Fell und die sozialen Kontakte zu seinen Familienmitgliedern. Nur 2 bis 3 Stunden verbringt er dabei tatsächlich im Wasser, die restliche Zeit hält er sich an Land auf.
Beunruhigend ist die Mitteilung eines polnischen Gastanglers, dass er im Bereich des Emmerichenhainer Ufers eine sehr große Katze gesehen hat, die ihn beobachtet hatte. Er konnte mit seinem Handy ein Bild der Katze schießen und hat das an den Vorstand übermittelt.
Da der Vorstand aber Gewissheit haben wollte, ob der Biber noch da ist, hat er beschlossen, den Damm und damit auch den Biberbau ausbaggern zu lassen.
Aber auch da gab es keine weiteren Hinweise zum Verschwinden des Bibers.
Auf seine neue Bibermütze angesprochen, beteuerte der 1. Gewässerwart, das er mit dem Verschwinden des Bibers nichts zu tun habe. Außerdem schmecken die nicht, so Daniel K.
April, April
Euer Rolf :-)